Haltung und Fütterung

Haltung

Einzeln, in Gruppen oder mit anderen Tieren? 

Kaninchen und Meerschweinchen sollten niemals alleine gehalten werden und am besten nur zusammen mit Artgenossen d.h. Kaninchen und Meerschweinchen nicht zusammen. Sie tun sich zwar nichts, das ist aber auch das einzige Argument für eine solche Wohngemeinschaft. Beide haben eine komplett unterschiedliche Art der Kommunikation. 

Für eine Gruppenhaltung eignen sich Tiere, die sich in ihrem Verhalten gut ergänzen. Zwei dominante Tiere wie auch zwei unterwürfige Tiere, die oft sehr nervös werden können weil ihnen ein Leittier fehlt werden dem Tierhalter meist wenig Freude bereiten.

Die ideale Kombination ist ein kastriertes Männchen mit einem Weibchen.

Wohnungshaltung

Wenn Kaninchen oder Meerschweinchen in der Wohnung gehalten werden darf der Käfig nicht zu klein sein. Die meisten Käfige in den Tiergeschäften sind zu klein. Man sollte eine Grundfläche von 2  m²/Kaninchen und 0,5 m²/ Meerschweinchen und eine Höhe von mindestens 50 cm einplanen. Zudem sollten die Tiere regelmässigen Auslauf in der Wohnung oder im Garten haben. Als Einstreu eignen sich vor allem staubarme Sägespäne. Stroh hat zu wenig Saugkraft und so sitzt ihr Tier meist im Nassen. Der Käfig muss regelmässig ausgemistet werden. Die Tiere knabbern gerne, deshalb sollten sie keinen Zugang zu Steckdosen, Stromkabeln, giftigen Zimmerpflanzen oder schönen Möbeln haben. Evtl. bauen sie einen kleinen Zaun.

Freilandhaltung

Die Freilandhaltung ist sicherlich die artgerechteste Form der Haltung. Wichtig ist, das die Tiere an die Aussenhaltung gewöhnt sind, dann kann man sie auch im Winter draussen halten. Das Aussengehege sollte über mehrere gegen Kälte und Nässe isolierte Schutzhütten verfügen. Idealerweise ist es zum Schutz gegen Katzen, Hunde und Raubvögeln von oben abgedeckt.

Fütterung

Kaninchen und Meerschweinchen stammen aus Spanien und Südamerika und benötigen eine karge, energiearme Ernährung. Da die Nahrung nur durch Vorschub weitertransportiert wird müssen sie dauernd kleine Mengen an Nahrung aufnehmen. Ihre Zähne wachsen ein Leben lang. Das sind Tatsachen die man bei der Ernährung beachten sollte. 

  • Heu sollte zu jeder Zeit nach Belieben in guter Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Heu ist die Basis der Ernährung, sorgt für einen guten Zahnabrieb und enthält Rohfaser damit der Darm in Schwung und die Tiere gesund bleiben.
  • Frischfutter sollte zweimal täglich in nicht zu grossen Mengen gefüttert werden. Geeignet sind Grünfutter wie Löwenzahn, Kamille und Wiesensalbei, Gemüse wie Karotten und Fenchel und wenig Obst wie Äpfel und Hagebutten. Auch Blätter und Zweige von ungespritzen Äpfelbäumen können als schmackhaftes, gesundes Futter und als Nagematerial dienen. 
  • Kraft- und Trockenfutter sollte nicht gefüttert werden. Es enthält keine Rohfasern (kein Zahnabrieb und kein Vorschub) und zu viel Energie und Fett (Verfettung, Dysbiose).
  • Wasser muss immer in ausreichender Menge zur freien Verfügung stehen und muss mindestens einmal täglich gewechselt werden.

Eine artgerechte Fütterung besteht aus stets verfügbarem Heu als Grundfutter und kann durch abwechslungsreiches Frischfutter (Blätter, Kräuter, Gemüse, Obst) ergänzt werden.

Koprophagie (Fressen des Blinddarmkots)

Kaninchen und Meerschweinchen fressen vor allem nachts direkt vom After den weichen Blinddarmkot. Dieser ist lebensnotwendig und versorgt die Tiere mit wichtigen Mineralien und Vitaminen. Meerschweinchen können z.B. kein Vitamin C synthetisieren. Bei starkem Übergewicht kommt es zu Aufnahmeproblemen.

 

 



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